Hier finden Sie alle Artikel dazu:
Steuerliche Abschreibungen für Bauherren in Dorfkernen machen die Sanierung von Gebäuden und den Neubau im Innenbereich attraktiv. Es wäre sinnvoll, die bestehenden Möglichkeiten in § 7 h des Einkommensteuergesetzes generell auf die Innenbereiche von Dörfern und Städten auszudehnen. Dazu müssten die Innenbereiche durch gemeindliche Satzung abgegrenzt werden.
Es wäre im Sinne des Ländlichen Raumes, über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum und die Stadtsanierungsprogramme auch Konzepte zur Stärkung des Dorf- bzw. Stadtkerns zu fördern. Eine Öffnung der Programme weg von der reinen Bauförderung hin zur Förderung von Projekten (wie z. B. Seniorengenossenschaften, ÖPNV- oder Integrationsprojekte) hätte positive Auswirkungen auf die Zukunftsfähigkeit des Ländlichen Raums. Wichtig wäre weiterhin, die Programmaussagen so anzupassen, dass jede Fördermaßnahme auch in ihrer Wirkung auf andere Einrichtungen gesehen wird. So z. B. die Frage, welche Auswirkungen ein Dorfgemeinschaftshaus auf die vorhandene örtliche Gastronomie hat. Mehr zu den beiden Programmen erfahren Sie hier:
Landessanierungsprogramm
Das Land Baden-Württemberg unterstützt Städte und Gemeinden jährlich mit namhaften Förderbeträgen bei der Durchführung städtebaulicher Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen.
Städtebauliche Erneuerung
Die städtebauliche Erneuerung in Stadt und Land hat insbesondere zum Ziel, die gewachsene bauliche Struktur der Städte und Gemeinden zu erhalten und zeitgemäß fortzuentwickeln, die wirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeiten durch städtebauliche Maßnahmen zu stärken sowie die natürlichen Lebensgrundlagen in der gebauten Umwelt zu schützen und zu verbessern.
Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum
Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) zählt zu den wichtigsten Instrumenten des Landes, um die integrierte Strukturentwicklung der Gemeinden insgesamt zu unterstützen. Ziel des ELR ist es, in Dörfern und Gemeinden des Ländlichen Raums die Lebens- und Arbeitsbedingungen zu erhalten und fortzuentwickeln, der Abwanderung entgegenzuwirken, den landwirtschaftlichen Strukturwandel abzufedern und dabei sorgsam mit den natürlichen Lebensgrundlagen umzugehen.
MELAP Plus - Neue Qualität im Ortskern
Wie sollen unsere Dörfer und Gemeinden in Zukunft aussehen? Die demographische Entwicklung und unsere Verantwortung für einen sparsamen und schonenden Umgang mit den vorhandenen Ressourcen stellen uns vor neue Herausforderungen: Planungen zu Neubaugebieten müssen in Zukunft noch kritischer als bisher geprüft werden. Darüber hinaus sind Anstrengungen erforderlich, um die Ortskerne zu stärken und die dort vorhandenen Flächenpotenziale zu nutzen.
Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat mit dem "Modellprojekt Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des innerörtlichen Potentials" (MELAP) von 2003 bis 2008 bereits eine Reihe wichtiger Erfolge für Gemeinden im Ländlichen Raum Baden-Württembergs erzielt. Das Folgeprojekt MELAP PLUS, das im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) umgesetzt wird, setzt diesen erfolgreichen Ansatz mit neuen Fördermitteln bis 2015 fort.
Zertifizierung von Dörfern und Städten, die bestimmte Kriterien erfüllen, wie z. B. Förderung der Innenentwicklung, Entwicklung von Dienstleistungskonzeptionen und Gesamtstrategien zur Belebung der Ortskerne und Innenstädte.
Auszeichnung: Gemeinde mit Zukunft.
Zertifizierung: European Energy Award
Der European Energy Award (eea) ist das Programm für umsetzungsorientierte Energie- und Klimaschutzpolitik in Städten, Gemeinden und Landkreisen. Er ist prozessorientiert angelegt und dient der Energieeinsparung, der effizienten Nutzung von Energie und der Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien. Sind Sie interessiert. Weitere Informationen zum eea finden Sie auf den Internetseiten der externer Link Klimaschutz- und Energieagentur (KEA) Baden-Württemberg.
Links zu teilnehmenden / zertifizierten Gemeinden am European Energy Award
Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes hat das Regierungspräsidium Tübingen das Projekt "Kleinstadtleben" durchgeführt und Konzeptionen zur Belebung der Innenstädte gefördert. Dieses Projekt soll durch den Aufbau eines Netzwerkes unter allen Kleinstädten des Regierungsbezirks (= Kommunen zwischen 5.000 und 20.000 Einwohnern) und regelmäßigen Veranstaltungen nachhaltig gemacht werden.
Mehr zum Modellprojekt "Kleinstadtleben" erfahren Sie unter:
Bundesweiter Wettbewerb „Kerniges Dorf: Ortsgestaltung durch Innenentwicklung“.
Die klassischen Dorfgaststätten tragen nicht nur zum ländlichen Charme bei, sie sind auch ein wichtiger sozialer Ort, ein Treffpunkt für Kommunikation und das Miteinander, ein Ort örtlicher Identität. Ihr Verschwinden ist ein Verlust für die Lebensqualität des Ländlichen Raums. Deshalb führt das Regierungspräsidium Tübingen einen Wettbewerb durch, mit dem Ziel, neue Ansätze und Konzepte für erfolgreiche Dorfgaststätten zu finden. Ansatzpunkte für neue Konzepte sind Kombinationen von Angeboten und die Herstellung von erweiterten Öffentlichkeiten (so Prof. Tschofen Uni Tübingen), wie z. B. eine Kombination einer Gastronomie, eines Verkaufs von regionalen Produkten und einer Ortsbibliothek (Mischökonomien). Prof. Tschofen spricht von der "Anlagerung von Funktionen" und der Sicht auf die Wirtschaften als soziale und kulturelle Orte und als Produzenten von Gastlichkeit (Hinweis auf Sulzberg bei Oberstaufen Ortsteil Tal).
Mehr zur Postkartenaktion "Dorfgasthaus mit Zukunft" erfahren Sie hier:
Die Instrumente der Bauleitplanung und der Raumordnung sollten stärker genutzt werden, um der Innenentwicklung den Vorrang vor der Außenentwicklung einzuräumen. Dies gilt für die Ausweisung neuer Wohngebiete ebenso wie für die Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben. Fehlentwicklungen führen dazu, dass neue Einkaufsmöglichkeiten auf der grünen Wiese den Einzelhändlern in den Ortskernen das Leben schwer machen und deren Bestand mittelfristig gefährden. Dies führt in einer Art Dominoeffekt langfristig zu einer Auszehrung der Kerne und zu einer Verarmung des gemeinschaftlichen Lebens ebenso wie zu einem Verschwinden von alltäglichen Begegnungs- und Kommunikationschancen. Eine gezielte Einzelhandelssteuerung durch ein kommunales Einzelhandelskonzept ist ein geeignetes Mittel, die Qualität und damit Attraktivität der Innenbereiche zu wahren. Die Schaffung kompakter bedarfsgerechter Siedlungsstrukturen für Wohnen und Gewerbe, die Sicherung von Freiflächen und die Ermöglichung einer Grund- und Nahversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs sind Grundpfeiler einer raumordnerischen Steuerung, die dem Ländlichen Raum gleichwertige Lebensverhältnisse ermöglichen und gleichzeitig dessen Stärke, das Wohnen und Arbeiten in einer intakten Natur.
Zur „Chefsache Innenentwicklung - Kollegiales Coaching für Bürgermeister als Flächenmanager“ gelangen Sie externer Link hier:
Informationen zum "Nachhaltigen kommunalen und regionalen Flächenmanagement" der Landesarbeitsgemeinschaft 21, Nordrhein-Westfalen, finden Sie hier:
Einkaufsmöglichkeiten am Ort sind ein wichtiges Stück Lebensqualität. Dorfläden sind soziale Treffpunkte und helfen, die Ortsmitte attraktiv zu halten. Der Betrieb in genossenschaftlicher Form sichert die Anschubfinanzierung und begrenzt das Haftungsrisiko für die einzelnen Mitglieder. Durch das Mitbestimmungsrecht der Mitglieder entsteht eine besondere Verbundenheit zum Dorfladen.
Mehr hierzu erfahren Sie hier:
Veranstaltung der Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg
zum Thema „Dorfläden erfolgreich führen“
im Regierungsbezirk Tübingen am 24.09.2013 in Weidenstetten
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