In Tuttlingen wird ein spezielles Kindergeld für junge Familien ausgezahlt, die in der Innenstadt oder in den Kerngebieten der Ortsteile ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen, sanieren oder neu bauen. Dadurch will die Stadt diese Bereiche für die Zielgruppe attraktiver machen. Der Zuschuss beträgt pro Kind 5.000 EUR und ist an Bedingungen geknüpft. Gezahlt wird das Geld nur, wenn die Kosten bei einem Wohnhaus zwischen 150.000 und 300.000 EUR beziehungsweise bei einer Wohnung bei 100.000 bis 250.000 EUR liegen. Außerdem dürfen die Familien eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten.
Die Gemeinden halten Kontakt zu den Einwohnern, die ihren Heimatort verlassen haben (zum Beispielen zu Studienzwecken) und werben um eine Rückkehr. Instrumente dafür: Jährliche Einladungen zu einem Treffen, Einladungen zu Veranstaltungen, Ehemaligenzeitung, Ehemaligenverein, Jahrgangsvereine usw.
Untersuchungen der Universität Wien belegen, dass das Leben in Städten besonders für junge Frauen vorteilhaft erscheint. Mit ein Grund dafür dürfte sein, dass in den Städten das Angebot an Dienstleistungsarbeitsplätzen, die besonders von Frauen begehrt werden, und von Teilzeitmöglichkeiten vielfältiger ist. Bei der Ansiedlung von neuen Unternehmen könnte in entsprechenden Angeboten ein besonders wünschenswertes Ziel gesehen werden. Ganz allgemein sollte es für die Unternehmen des Ländlichen Raums Ziel sein, junge Frauen mit attraktiven Arbeitszeitmodellen und anderen Angeboten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum Beispiel im Bereich der Kinderbetreuung, als qualifizierte Arbeitskräfte für den Ländlichen Raum zu gewinnen beziehungsweise diese dort zu halten. Beispielgebend sind neue Ansätze der Unternehmen Trumpf und Bosch.
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