Artikel E1
Von der Kupferzeit in die Glasfaserzeit
Die technischen Kapazitäten der Kupferkabel sind beschränkt. Die zu transportierenden Datenmengen werden schon in wenigen Jahren so groß sein, dass die Möglichkeiten der Kupferkabel ausgeschöpft sind. Deshalb müssen wir heute schon Möglichkeiten nutzen, im Zusammenhang mit anderen Investitionen, wie Kanalisationsarbeiten oder Erschließung von Neubaugebieten, Glasfasernetze zu verlegen. Diese haben im Gegensatz zu Kupferkabeln weder eine Beschränkung in der Bandbreite noch in der Entfernung. Zweckverbände, wie der Zweckverband Breitbandversorgung im Kreis Ravensburg, sind ein geeignetes Instrument, um Backbone-Netze in Landkreisen zur Verfügung zu stellen.
Mehr zur Breitbandinitiative des Landes Baden-Württemberg erfahren Sie hier:
Artikel E2
Breitbandausbau über Erschließungsbeiträge
Nach einer Untersuchung der Industrie- und Handelskammern des Regierungsbezirkes Tübingen, ist der Zugang zum schnellen Internet die entscheidende Standortfrage und somit gewisser Maßen eine Schicksalsfrage des Ländlichen Raumes. Für die Bevölkerung haben die Möglichkeiten des Internet inzwischen dieselbe Bedeutung, wie das Telefon und nahezu dasselbe Gewicht, wie die Versorgung mit Strom und Wasser oder der Anschluss an öffentliche Verkehrseinrichtungen. Gleichwohl stockt besonders in ländlichen Regionen der Breitbandausbau in erster Linie aus Kostengründen. Deshalb ist es wichtig, die Breitbandversorgung in den Katalog der Grundversorgung aufzunehmen, für den die Kommunen Erschließungsbeiträge verlangen können.
Mehr zur Breitbandinitiative des Landes Baden-Württemberg erfahren Sie hier:
Artikel E3
Entwickeln von Betreibermodellen - ggf. unter kommunaler Beteiligung - zur Verbesserung der Breitbandversorgung
Telekommunikationsunternehmen haben an einem Betrieb der passiven Breitband-Infrastruktur im Ländlichen Raum häufig wenig Interesse (aus wirtschaftlichen Gründen). Vor diesem Hintergrund wäre es wichtig, alternative Betreibermodelle zu entwickeln, sofern erforderlich auch mit kommunaler Beteiligung.
Beispiel:
E4
Glasfaser und LTE – die Mischung macht's
In Gebieten, in denen derzeit noch keine optimale Versorgung mit Glasfaser möglich ist, bieten sich zusätzlich andere technische Lösungen an. Beispielhaft seien hier Lösungen über Richtfunk oder Satellit genannt
Vortrag:
Nachhaltiger Infrastrukturaufbau durch Technologiemix – ein Impulsvortrag im Rahmen der Fachtagung der Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg „Glasfaser und LTE: Die Mischung macht´s“ am 16. Mai 2013 in Langenargen
Artikel E5
Hochschulen stärken – Weiterbildung
Hochschulen in der Weiterbildung stärken. Die Hochschulen des Ländlichen Raumes haben eine besondere Zukunft in einer Spezialisierung auf die Studienbedürfnisse der Betriebe ihrer Region, aber auch in der berufsbegleitenden Weiterbildung. Insbesondere für Absolventen der dualen Ausbildung können sie der Schritt vom Meister zum Master sein. Dadurch könnten nicht nur verstärkt junge Menschen eine Zukunft vor Ort finden, gleichzeitig würde dadurch der Wert und die Bedeutung der dualen Ausbildung gestärkt.
Artikel E6
Kooperation Hochschule-Wirtschaft bei der Werbung von ausländischen Studenten
Die Hochschulen im Ländlichen Raum sind ein großer Gewinn und ein Garant für eine gute Entwicklung des Ländlichen Raums. Ihnen muss eine besondere Aufmerksamkeit gelten. Insbesondere können sie einen Beitrag leisten, um den künftigen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften zu decken, z.B. durch die Anwerbung von Studenten aus den Staaten des Europäischen Auslandes, in denen eine hohe Jugendarbeitslosigkeit herrscht. Gemeinsame Werbeaktionen von Kammern und Hochschulen in den entsprechenden Regionen Europas könnten unseren Betrieben Fachkräfte sichern und den Jugendlichen gute Berufsaussichten verschaffen.
Artikel E7
Bildungsnetzwerk Schule / Wirtschaft
Das Konzept des Bildungsnetzwerk Schule / Wirtschaft der IHK Ulm: In der Region soll ein Bündnis zwischen Wirtschaft und Schulen geschlossen werden, in dem sich Schulen und Unternehmen gemeinsam um die Nachwuchskräfte bemühen. Die Schulen schaffen die Grundlagen für berufliche Ausbildung. Ziel ist, im gemeinsamen Bemühen frühzeitig mehr Kommunikation, Kooperation und Dialog zwischen Schule und Unternehmen herzustellen.
Die IHK Ulm errichtet für das Bildungsnetzwerk einen Service-Point Schule-Wirtschaft, der selbständige und eigenverantwortliche Initiativen in der Zusammenarbeit Schule-Wirtschaft einwirbt, unterstützt und koordiniert.
Artikel E8
Duale Ausbildung stärken
Die mittelständische Wirtschaft im Ländlichen Raum lebt von den vielen hervorragend ausgebildeten Fachkräften. Herr Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Schmid hat unlängst darauf hingewiesen, dass in Baden-Württemberg 190.000 beruflich Qualifizierte fehlen, während das Defizit bei den Akademikern nur bei rund 40.000 liege. 2020 würden voraussichtlich 320.000 beruflich Qualifizierte fehlen, bei den Akademikern 37.000. Gleichwohl erscheint vielen immer noch das Studium als der aussichtsreichste Weg in eine sichere berufliche Zukunft. Wir müssen deshalb Ideen entwickeln, wie wir die duale Ausbildung im Bewusstsein der Menschen als einen Weg mit großer Zukunft verankern. Dazu gehört eine gute Beratung und eine enge Zusammenarbeit der Schulen mit den Betrieben. Ganz entscheidend wäre eine noch stärkere Verankerung des Berufswahlsiegels "BoriS", mit dem Schulen ausgezeichnet und zertifiziert werden, die sich im Bereich der Berufs- und Studienberatung auszeichnen und eine Qualitätsentwicklung hinter sich haben. "Boris" geht aus einem Programm der Baden-Württemberg-Stiftung hervor und hat ausgezeichnete Evaluationsergebnisse. Das Ziel heißt, "Bori'S" an alle Schulen in Baden-Württemberg zu bringen.
Mehr zu "BoriS" erfahren Sie hier:
Artikel E9
Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium im ländlichen Raum
Aktuell sind u. a. diese zwei gesellschaftlichen Entwicklungen zu beobachten: die Übergangsquote von der Grundschule auf das Gymnasium steigt, auch im ländlichen Raum. Eine Folge davon ist die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft. Nicht jede Schülerin, nicht jeder Schüler wird von sich behaupten können, ein Studium sei der einzig richtige Weg nach der Schule.
Gleichzeitig zeigt die demographische Entwicklung einen deutlichen Schülerschwund, der sich z. T. schon in der Wirtschaft als Fachkräftemangel auswirkt.
Beide Entwicklungen zusammen genommen lassen es im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung sinnvoll erscheinen, auch am Gymnasium den Weg eines Schülers, einer Schülerin in die duale Ausbildung nicht zu vernachlässigen.
Zur Förderung dieses Vorhabens gibt es interessante Modelle, so z. B. am Gymnasium Weingarten, das in einem vom Wirtschafts- und Finanzministerium geförderten Modellversuch mit der Sektion Bodensee-Oberschwaben des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland kooperiert:
Über die Buttons „ Schulleben“ und „Kooperation CJD Bodensee-Oberschwaben“ gelangen Sie zum Projekt „Vertiefte Berufsorientierung“.
Artikel E10
Kleinklassen an Berufsschulen erhalten
Kernberufe des Handwerkes wie zum Beispiel Fleischer und Maurer werden nicht mehr so zahlreich wie früher erlernt. Der Trend, kleine Klassen an den ländlichen Berufsschulen zu vermeiden und in wenigen Städten zu konzentrieren, macht nicht nur das Erlernen dieser wichtigen Berufe unattraktiv, er schadet auch der Handwerkerschaft des ländlichen Raums. Kleine Berufsschulklassen sind dagegen eine Investition in die Zukunft des ländlichen Raumes.
Artikel E11
Produktion erneuerbarer Energien
Die Beförderung des Ausbaus der regenerativen Energien ist eine große Chance für den Ländlichen Raum. Die Teilhabe an deren Produktion trägt zu einer regionalen Wertschöpfung bei, die über die Einbeziehung von Bürgergesellschaften (zum Beispiel Bürgerwindräder, -solaranlagen) die Möglichkeit der Schaffung einer hohen Akzeptanz für die Energiewende bietet.
Mehr zum Thema "Erneuerbarer Energien" erfahren Sie hier: